Unverzichtbar und bedroht: Wildbestäuber in Liechtenstein

Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer, Mücken oder auch Schwebefliegen, sie alle haben etwas gemeinsam: Sie sind Wildbestäuber und unverzichtbar für die Natur.

In Liechtenstein gibt es viele verschiedene wilde Bestäuber und die meisten von ihnen sind hochspezialisiert. Sie haben sich an eine bestimmte Pflanzenfamilie, -gattung oder sogar -art angepasst und die Pflanzen haben sich wiederum an den einen Besucher gewöhnt. Ein eingespieltes Team, das es zu beschützen gilt und das Gute daran, jede*r kann etwas tun.

Eine geeignete Heimat für die oftmals bedrohten Insekten besteht nicht aus englischem Rasen oder einem Balkon ohne Pflanzen, sie besteht aus heimischen Pflanzen, offenen Bodenflächen, Totholz und Hecken sowie Bäumen. Ein naturnaher Garten bedeutet auch den Verzicht auf gebietsfremde Pflanzen und Pestizide.

Nur heimische Pflanzen als Nahrungsquelle

Vor allem auf die Pflanzenauswahl gilt es zu achten, denn die heimische Tierwelt hat sich an heimische Pflanzen angepasst und kann sich von vielen gebietsfremden Pflanzen gar nicht ernähren. Allzu oft stellen sich gebietsfremde Arten im Nachhinein als invasiv heraus.

Hilfe bei der Auswahl der richtigen Pflanzen bietet einerseits die Grüne Liste von InfoFlora.ch, dem Kompetenzzentrum für Informationen über die Wildpflanzen der Schweiz und andererseits kann auch das kleine Praxisbuch für eine naturnahe Gartengestaltung der LGU helfen, die richtigen Pflanzen auszuwählen.

Die Rotpelzige Sandbiene auf dem Weg in ihr Nest im Erdboden. Bild: Albert Krebs

In einem naturnahen Garten für Wildbestäuber sollte aber nicht nur auf die Pflanzen als Nahrungsangebot geachtet werden, sondern auch auf die Nistmöglichkeiten. Sie sind heutzutage rar gesät und es gilt sie zu fördern. Die meisten Wildbienen beispielsweise leben solitär und bauen ihre Nester im Boden, in Löcher in Mauern, Pflanzenstängeln, Steinhaufen oder in Totholz. Offene oder lückig bewachsene Flächen im Garten sind somit wichtige Orte für Wildbienen.

Garten ist aber nicht gleich Garten, die Standortbedingungen können auch über kurze Distanzen stark variieren. Vorab sollte sich also über den Standort Gedanken gemacht werden. Ist es eher sonnig oder schattig, welchen heimischen Wildbestäubern möchte ich ein Zuhause bieten? Hierbei kann die LGU als Koordinationsstelle kontaktiert werden, sie hilft bei der Vermittlung von geeignetem Fachpersonal für das Anlegen eines Wildbestäuber freundlichen Gartens oder auch Balkons. Von einem naturnahen Garten profitieren nicht nur die fleissigen Bestäuber, sondern auch die Menschen durch die vielen blühenden Blumen, sowie summenden, schwirrenden und gleitenden Insekten.

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